Seit wenigen Tagen ist VMM 2012 nun als Beta Version verfügbar. Eine kurze Übersicht der Neuerungen gibt es in einem vorherigen Artikel. Im Testlabor(!) kann die neue Version nun auf Herz und Nieren geprüft werden. Im Microsoft Download Center steht dazu ein vorbereitetes VHD Image (5 GB) und ein Installationsmedium (800 MB) zur Verfügung. In diesem Artikel wir nun auf die Installation von Virtual Machine Manager 2012 eingegangen, wo auch bereits die erste Neuerung ersichtlich wird. Denn der VMM Server kann nebst dem Standalone neu auch als Cluster installiert werden. Die System Anforderungen der beiden Szenarien, sowie die erforderlichen Schritte werden nachfolgend beschrieben.
System Anforderungen
Vor der Installation überprüft ein Wizard ob der geplante Server den Hardware und Software Anforderungen entspricht. Folgende Hardware Spezifikation wird für ein VMM 2012 Deployment empfohlen:
Hardware | Minimum | Empfohlen |
---|---|---|
Prozessor | 1x Dual-Core (2.8 GHz) | 2x Dual-Core (3.6 GHz) |
Memory | 4 GB | 8 GB |
Disk Space | 10 GB | 50 GB |
Disk Space (Database) | 80 GB | 150 GB |
Als Betriebssystem wird nur Windows Server 2008 R2 (mit oder ohne Service Pack 1) unterstützt. Auf diesem Server müssen zusätzlich folgende Komponenten installiert werden:
- Windows Remote Management (WinRM Service)
- .NET Framework 3.5 SP1
- WAIK 2.0 (Microsoft Download Center)
- Optional, WSUS 3.0 SP2 Console (Microsoft Download Center)
Der VMM Server muss Mitglied einer Active Directory Domain sein. Dieser Computer Name darf allerdings die Limite von 15 Characters nicht überschreiten. Der Computer Name darf zudem nicht den String -SCVMM- beinhalten.
Vorbereitung der VMM Database
VMM 2012 erfordert für die Datenbank einen SQL Server 2008 SP2 oder 2008 R2. Die SQL Server Express Edition wird nicht mehr unterstützt daher muss eine Standard oder Enterprise Edition bereitgestellt werden. Wichtig, für die VMM Database sollte zwischen 80 und 150 GB Disk Space eingeplant werden.
Vorbereitung des VMM Service Account
Für den Betrieb von SCVMM wird kann Local System oder ein Service Account verwendet werden. In der Regel wird folgende Konfiguration empfohlen:
- Ein dedizierter VMM Service Account
- Einsatz von Distributed Key Management (DKM)
Wird ein Service Account konfiguriert (empfohlen), muss dieser Account direkt in die Gruppe der lokalen Administratoren des VMM Server aufgenommen werden.
Die Installation eines Standalone VMM Server
Werden die System Anforderungen erfüllt, kann mit der Installation von VMM begonnen werden. Der Service Account, sowie die Ablage der Encryption Keys in Active Directory sind optional. Aus Performancegründen sollte die VMM Database auf einem remote SQL Server installiert werden. Wenn möglich sollte dieser redundant ausgelegt sein. Einige Impressionen der Standalone VMM Server Installation:
Sicherlich ist aufgefallen dass die Administrator Console automatisch bei der VMM Server mitinstalliert wurde. Diese muss nun nicht mehr separat installiert werden. Optional kann auch das Self-Service Portal (1.0) installiert werden.
Installation eines High Available VMM Server
Da das High Available (HA) Szenario auf Failover Cluster basiert ist hier eine Enterprise oder Datacenter Edition von Windows Server mit installiertem Failover Cluster erforderlich:
- Failover Cluster (
dism /online /Enable-Feature=FailoverCluster-FullServer
) - Nodes: 16, davon maximal 2 aktiv
- Quorum: 1 GB
- Network: VMM Cluster Name, IP
Der VMM Service Account ist für dieses Szenario Pflicht, wie auch die Ablage der Encryption Keys in Active Directory. Dieses “Distributed Key Management” (DKM) wird jeweils für den gemeinsamen VMM Database Access benötigt. Sinngemäss wird dann auch dieser SQL Server redundant ausgelegt. Im HA Szenarien könnte der SQL Cluster auch auf dem HA VMM Server selbst installiert werden. Einige Impressionen der HA VMM Server Installation (Unterschiede zu Standalone):
Auch hier wird die Administrator Console bei den beiden VMM Servern automatisch mitinstalliert. Seit 2012 RTM lässt sich in der HA Variante das Self-Service Portal nicht mehr selektieren – dieses Szenario wird nicht supportet. Sollten Probleme während dem Setup auftreten, können die Logfiles im Ordner “%SYSTEMDRIVE%\ProgramData\VMMLogs
” für die Diagnose zur Hilfe genommen werden.
Hinweise
Nach der Installation sollte mit dem SCVMM Configuration Analyzer die Installation des SCVMM Management Server geprüft werden. Ein Fehler welcher oftmals auftaucht ist jener mit fehlenden SPN Einträgen. Sollten diese nicht ordnungsgemäss registriert worden sein, sollten diese manuell eingetragen werden:
setspn -A SCVMM/yourmachine -U domain\account
setspn -A SCVMM/yourmachine.fqdn.com -U domain\account
Ob der SPN registriert wurde, kann mittels folgender Abfrage sehr einfach überprüft werden: ldifde -f C:\ldifdeSPNSCVMMRecord.txt -t 3268 -d "" -l serviceprincipalname -r "(serviceprincipalname=SCVMM/yourmachine*)" -p subtree
Mit dem Rollup Update 1 für SCVMM 2012 wurden zwar einige kritischen Fehler behoben, allerdings gibt es noch einige Punkte zu beachten (nicht abschliessend):
- Die Option “Customer Experience Improvement Program” (CEIP) sollte aus Performance Gründen nicht aktiviert werden.
- Die Regional Settings des SCVMM Server definiert die Sprache der Metadaten im Update Catalog (WSUS). Unter Umstände werden daher die Details der Updates in der lokalen Sprache angezeigt.
- Das SCOM Management Pack zeigt fälschlicherweise an, dass mehr als 384 VMs auf einem Host betrieben werden: “Node ‘xxx’ has exceeded Supported Maximum Running VMs”. Dieser Monitor sollte in SCOM deaktiviert werden.
Download
Der “System Center Virtual Machine Manager 2012 ” kann direkt beim Hersteller heruntergeladen werden.

VMM.EVAL.RC.exe (1 GB)
Weitere Informationen
- Microsoft TechNet: System Requirements and Supported Operating Systems
- Microsoft TechNet: Installing System Center Virtual Machine Manager 2012
Shortlink: https://www.server-talk.eu/?p=3170